„Weltwärts verändern: Evaluierung, Handlungsbedarf und Zukunftsperspektiven – Austausch auf Augenhöhe im Gemeinschaftswerk“

Unser Workshop „Weltwärts verändern: Evaluierung, Handlungsbedarf und Zukunftsperspektiven“ auf der gelungenen 10 Jahres Feier für das Weltwärts Programm war ein voller Erfolg. Aus unserem Diskurs haben wir diverse Erkenntnisse für unsere Arbeit ziehen können und hoffen, dass alle Teilnehmenden ebenfalls neue Perspektiven mitnehmen konnten.

Dies wird für uns besonders durch die Analyse der unzähligen Ideen, Beiträge und kritischen Fragen deutlich welche wir für euch noch einmal aufbereitet haben. Los gehts mit dem Thema „Austausch auf Augenhöhe im Gemeinschaftswerk“

10 Jahre Weltwärts
Workshop: Weltwärts verändern – Evaluierung, Handlungsbedarf und Zukunftsperspektiven

Austausch auf Augenhöhe im Gemeinschaftswerk

Gegenwart:

  • Der Austausch zwischen Entsendeorganisationen und Partner*innenorganisationen ist teilweise sehr ausgeprägt, teilweise jedoch gering auf Grund von geringen Kapazitäten beider Seiten.
  • Keine Beteiligung der Partner*innenorganisationen und Süd-Nord Freiwilligen in den Entscheidungsstrukturen des Gemeinschaftswerks.
  • Vorschläge für eine Beteiligung der besagten Gruppen in den Entscheidungsstrukturen wurden auf den Konferenzen der Partner*innenorganisationen ausgearbeitet und liegen vor. Diese haben jedoch bisher keinen Weg in die Entscheidungsstrukturen des Gemeinschaftswerks gefunden.
  • Rechenschaftspflicht der Partner*innenorganisationen gegenüber den Entsendeorganisationen bei Nord-Süd Freiwilligendiensten und Süd-Nord Freiwilligendiensten – keine Rechenschaftspflicht (finanziell sowie inhaltlich) der meisten zivilgesellschaftlichen Organisationen in Deutschland gegenüber ihren Partner*innenorganisationen. Dies wird unter anderem darin begründet
  • Wenig Austausch zwischen Nord-Süd und Süd-Nord Freiwilligen bei vielen Träger*innenorganisationen.

Problemstellungen:

Während Weltwärts einerseits vorgibt, globale Chancenungleichheiten aufzubrechen, werden andererseits genau diese in den Programmstrukturen gestützt.

Teilweise gibt es wenig Austausch auf Augenhöhe zwischen zivilgesellschaftlichen Organisationen im globalen Norden und Süden über die Ziele des Programms.

Während Partner*innenorganisationen und Süd-Nord Freiwillige essentielle Säulen des Gemeinschaftswerks darstellen, sind sie nicht in der Programmsteuerung gegenwärtig.

Mit unzureichenden Vernetzungsstrukturen für Nord-Süd und Süd-Nord Freiwilligen geht großes Potential verloren, um einen verständnisvollen, reflektierten, friedlichen globalen Austausch zu ermöglichen.

Kleine Entsendeorganisationen haben nicht ausreichende Kapazitäten die Partnerorganisationen in Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen oder sich regelmäßig auszutauschen.

Lösungsvorschläge:

  1. Ausgehend von den Vorschlägen der Partner*innenorganisationen Raum für Partner*innen und Süd-Nord Freiwillige in der Programmsteuerung schaffen
  2. Austausch zwischen Süd-Nord und Nord-Süd Freiwilligen stärken (z.B. Einbindung in Seminarkonzeption)
  3. Entsendeorganisationen durch Erleichterungen von bürokratischen Hürden sowie mit finanziellen Mitteln dabei unterstützen, sich intensiver mit Partner*innenorganisationen auszutauschen und diese in Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen.
  4. Dadurch Entsendeorganisationen ermutigen, inhaltliche sowie finanzielle Rechenschaft gegenüber den Partner*innenorganisationen abzulegen.
  5. „Best-Practices“ von Kooperationen zwischen Entsende- und Partner*innenorganisationen öffentlich zugänglich machen.
  6. Mehr Konferenzen für Partner*innenorganisationen ermöglichen und überregional gestalten. Dort könnten jeweils Delegierte für den Programm- Steuerungsausschuss gewählt werden, die in der Entscheidungsstruktur des Gemeinschaftswerks die Partner*innenorganisationen vertreten.

Politische Freiwilligenvertretung Internationaler Freiwilligendienste

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