Weltwärts verändern: Evaluierung, Handlungsbedarf und Zukunftsperspektiven – Inklusion: Sozio-ökonomische Reichweite von Weltwärts erweitern

Unser Workshop „Weltwärts verändern: Evaluierung, Handlungsbedarf und Zukunftsperspektiven“ auf der gelungenen 10 Jahres Feier für das Weltwärts Programm war ein voller Erfolg. Aus unserer Diskusion heraus haben wir diverse Erkenntnisse für unsere Arbeit ziehen können und hoffen, dass alle Teilnehmenden ebenfalls neue Perspektiven mitnehmen konnten. Hierfür möchten wir uns ganz besonders bei allen Teilnehmenden bedanken!

Dies wird für uns besonders durch die Analyse der unzähligen Ideen, Beiträge und kritischen Fragen deutlich welche wir für euch noch einmal aufbereitet haben. Nachdem wir euch vor einigen Tagen unsere Ergebnisse zu den ersten beiden Thematiken vorgestellt haben, geht es heute weiter mit der Herausforderung von „Inklusion: Sozio-ökonomische Reichweite von weltwärts erweitern“.

10 Jahre Weltwärts
Workshop: Weltwärts verändern – Evaluierung, Handlungsbedarf und Zukunftsperspektive

Inklusion: Sozio-ökonomische Reichweite von Weltwärts erweitern

Gegenwart:

  • Teilnehmende überwiegend mit gehobenen, gut gebildeten, christlich geprägten Hintergründen
  • Unterrepräsentierung eine berufliche Ausbildung haben, mit Beeinträchtigung/Behinderung oder einer anderen Religion angehörig
  • Wahrscheinlichkeit an weltwärts teilzunehmen, reduziert sich am stärksten bei einem Alter von über 19 Jahre, bei einer anderen Religionszugehörigkeit (z. B. Islam oder Judentum); sowie davon eine Beeinträchtigung/Behinderung zu haben
  • Weltwärts wird vor allem als Programm für Abiturient*innen wahrgenommen,dass von „weiß-christlich“ sozialisierten Organisationen geprägt wird
  • Das Weltwärtsprogramm wird vermehrt als „Abenteuererfahrung“kommuniziert
  • Der Bewerbungszeitraum ist meist in großem Abstand zum tatsächlichen Freiwilligendienst
  • Es gibt nur wenige Entsendeorganisationen, die in den Neuen Bundesländern angesiedelt oder aktiv sind.

Problemstellungen:

Das Programm spiegelt in keiner Weise die gesamte Gesellschaft in Ihrer vielfältigen Art und Weise wieder.

Es profitieren bisher vor allem Personen aus einem bereits gehobenen, gut gebildeten sozialen Milieu von den Möglichkeiten, die weltwärts bietet.

Das Bewusstsein für globale Themen erreicht so nur eine Gruppe, die bereits die Möglichkeit hat, sich mit Fragestellungen der Globalisierung auseinanderzusetzen.

Der große Abstand der Bewerbungsfrist zum Dienst macht den FWD für Zielgruppen, die langfristig schwer planen können unattraktiv.

Lösungsvorschläge:

  1. Voraussetzungen flexibler gestalten, leichter verständliche Sprache gebrauchen
  2. Zur Finanzierung des Eigenbeitrages explizit auf das Kindergeld hinweisen
  3. Zeitpunkt des Freiwilligendienstes stärker an Zielgruppen anpassen (beispielsweise auch innerhalb einer angefangenen Berufsausbildung)
  4. Werbung durch bestimmte Regionalstellen (z.B. Unterstützung von Vorträgen an Schulen)
  5. Unterstützung und Beratung vor der Bewerbung
  6. Vielfältigere Bandbreite an Entsendeorganisationen gewinnen, um diversere Zielgruppen anzusprechen (Neue Bundesländer, Nicht-religiöse Organisationen, Migrantische Selbstinitiativen etc.)

Politische Freiwilligenvertretung Internationaler Freiwilligendienste

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