Quo vadis? Soziale Inklusion bei weltwärts

Die soziale Inklusion bei weltwärts soll nun (endlich) ernsthaft vorangetrieben werden. Dafür werden sogenannte „Kompetenzzentren“ für drei bisher unterrepräsentierte Zielgruppen von weltwärts eingerichtet: Freiwillige mit Behinderung, Freiwillige mit Berufsausbildung und Freiwillige mit sogenanntem Migrationshintergrund.

Zu den ersten beiden Gruppen gibt es bereits kleine Erfolge zu verzeichnen, die vor allem durch die Maßnahmen von bezev (Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit e.V.) und IN VIA Köln e.V erreicht werden. Diese Organisationen werden daher verantwortlich für zwei der neuen Kompetenzzentren sein.

Die Förderung einer Teilnahme von Freiwilligen mit sogenanntem Migrationshintergrund erweist sich bisher als schwierig. Das liegt zunächst am Begriff selbst – es ist schwer, eine sinnvolle Definition zu finden. Und je nach Definition schwanken auch die statistischen Ergebnisse: Laut Evaluierung (2011) von weltwärts lag der Anteil von Menschen mit sog. Migrationshintergrund bei weltwärts bei 1-2 %, laut Freiwilligenbefragung von 2013 bei 10-12% – allein aufgrund verschiedener statistischer Erfassung. Je nach Definition ist der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund bei weltwärts also sehr verschieden.

Um dieser Frage nachzugehen und notwendige Schritte zur sozialen Inklusion dieser schwer zu definierenden „Gruppe“ zu diskutieren fand am 22. April ein Workshop mit dem Titel „Teilnehmende mit sogenanntem Migrationshintergrund im weltwärts-Programm“ in Berlin statt.

Selbstvertetungsorganisationen und Beteiligte am weltwärts-Programm tauschten sich zu einer möglichen Definition, zur diskriminerungssensiblen Datenerhebung und zu den Aufgaben des neuen „Kompetenznestes“ aus. Für die Freiwilligenvertretung nahm Alexander Repenning an dem Workshop teil.

Sind „Menschen mit internationaler Geschichte“ oder Selbstbezeichnungen wie „Neue Deutsche“ oder „People of Color“ geeignete Alternativbegriffe? (Wie) kann der sogenannte Migrationshintergrund in der Freiwilligenbefragung diskriminierungssensibel erhoben werden? Welche Aufgaben muss das neue Kompetenzzentrum erfüllen?

Die Diskussion über sinnvolle Einteilungen in Menschen mit oder ohne „Migrationshintergrund“ konnte auch hier natürlich nicht zu einem Ergebnis gebracht werden. Die Notwendigkeit einer sozialen Inklusion von bisher benachteiligten Zielgruppen auch im weltwärts-Programm bleibt jedoch bestehen. Als Freiwilligenvertretung werden wir uns weiterhin dafür einsetzen. Deshalb veranstalten wir am Wochenende vom 3.-5. Juli ein Treffen mit dem Titel „Freiwilligendienste für alle!“ – mehr zum Programm findest Du hier.

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