Bericht vom PFIF Seminar vom 5. – 7. Mai 2017 in Neu-Anspach
In diesem Jahr wird das „weltwärts“-Programm 10 Jahre alt. Das sind 10 Jahre interkultureller Austausch, wichtige Erfahrungen, Setzen von entwicklungspolitischen Impulsen und Förderung von Nachwuchs. So zumindest das Programm. Aber was kann aus dieser Dekade gelernt werden und wie lässt sich das „weltwärts“-Programm verbessern?
Diesen Fragen sind wir an vergangenen Wochenende mit ca. 20 Teilnehmenden in Neu-Anspach nachgegangen. Im Vordergrund stand dabei, das Programm weltwärts in einen globalen Zusammenhang einzuordnen und aus einer postkolonialen und machtkritischen Perspektive zu hinterfragen. Hierbei half uns der thematische Einstieg von Benjamin Haas (Universität Köln), der sich mit postkolonialer Kritik an „weltwärts“ beschäftigt und mit uns über die Aktualität der Kritik im Wandel des Programmes diskutiert hat.
Im weiteren Verlauf des Seminars standen intensive Debatten, Gruppen- und Textarbeit zur Aktualität postkolonialer Kritik in Zeiten der Süd-Nord-Komponente, zur intersektionalen Bildungsarbeit und zur pädagogischen Begleitung im Vordergrund. Neben Kritikpunkten an der ökologischen Bilanz, der asymmetrischen Struktur des Programmes, stereotyper Berichterstattung und der pädagogischen Begleitung, gab es auch immer wieder Raum zur persönlichen Reflektion über die Rolle der Freiwilligen.
Dabei möchten wir die Verve des Seminars mitnehmen und in verschiedenen Gruppen weiter an den Kritikpunkten arbeiten. So haben wir zum Beispiel eine Arbeitsgruppe zur ökologischen Kritik gebildet sowie geplant, die Ergebnisse der Diskussionen als politische Forderungen in einem politischen Positionspapier zusammenzufassen und zu veröffentlichen.
Natürlich standen der Spaß und die gute Laune nicht an zweiter Stelle. Wir bedanken uns bei allen beteiligten Personen und freuen uns auf weitere produktive Seminarprojekte in solch toller Gruppenatmosphäre.